Hydraulische Hebevorrichtungen verhindern, dass die Neumayer-Station III im Eis versink

Fast die doppelte Menge Neuschnee im Vergleich zu anderen antarktischen Wintern lagerte sich an der während des Polarwinters 2009 ab. „Wegen des ungewöhnlich hohen Schneezutrags musste das Stationsgebäude gleich dreimal […]

Fast die doppelte Menge Neuschnee im Vergleich zu anderen antarktischen Wintern lagerte sich an der während des Polarwinters 2009 ab. „Wegen des ungewöhnlich hohen Schneezutrags musste das Stationsgebäude gleich dreimal nacheinander mit der Hydraulikanlage angehoben werden“, sagt Dr. Eberhard Kohlberg, seit Dezember 2009 Logistikkoordinator an der Forschungsstation des Alfred-Wegener-Instituts für Polar- und Meeresforschung in der Helmholtz-Gemeinschaft. Um das geplante Niveau zu erreichen, durchlief die Station seit November zwei Hubvorgänge, bei denen sie jeweils einen Meter höher aus dem Schnee wuchs. Der dritte und für diese Saison letzte Hub wird jetzt vollendet.

Mit Hilfe der Hydraulik heben die Techniker bei jedem Vorgang die Füße der Station einzeln an. Dann wird neuer Schnee untergeschoben und der Stahlfuß wieder abgesetzt (siehe Infokasten). Der Prozess ist anspruchsvoll, denn die Schneehaufen müssen die tonnenschwere Gebäudelast schon nach kurzer Zeit stabil abstützen. Der normale Betrieb läuft dabei nahezu ohne Einschränkungen weiter. Die Bewohner der Antarktis-Station bemerken lediglich durch leichtes Vibrieren, dass sich die hydraulischen Stützen gerade bewegen.

Auch zukünftig wird die Station jährlich im Sommer angehoben, so dass die Schneemassen des vorigen Winters die Forschungsarbeit nicht behindern. Voraussetzungen sind eine gute Wettervorhersage und eine vorausschauende Planung. Damit die Gesamtstruktur des Bauwerks nicht unter starken seitlichen Druck gerät, sind geringe Windgeschwindigkeiten erforderlich. „Erfreulicherweise gab es diesen Sommer genügend geeignete Wetterfenster“ sagt Dr. Hartwig Gernandt, Projektleiter in der Logistik des Alfred-Wegener-Instituts. „Die Aufgabe konnte mit großem Erfolg bewältigt werden. Beim zweiten und dritten Erhöhungsdurchgang arbeiten alle bereits routiniert.“