Bei der Anschaffung neuer Hard- und Software sollten Administratoren gleich auf das neue Internetprotokoll IPv6 setzen. Mit dem anstehenden Wechsel von Windows XP oder Vista auf Windows 7 bietet sich in Windows-Umgebungen die Möglichkeit, IPv6 mit minimalem Aufwand einzuführen. Eine zu späte und hektische IPv6-Einführung kann zu erheblichen Komplikationen und Mehrkosten führen, schreibt das IT-Profimagazin iX in seiner aktuellen Ausgabe 9/09. TCP/IP Version 4 (IPv4) ist das meistverwendete Kommunikationsprotokoll für Datenaustausch in Firmennetzen und im Internet. Bereits vor zehn Jahren begann man mit der Einführung von TCP/IP Version 6 (IPv6).
Technisch gesehen steht der Umstellung von Unternehmensnetzen auf das neue Internetprotokoll nichts mehr im Weg, da es weithin Unterstützung der Betriebssysteme und Geräte findet. IPv6 bietet nicht nur genug Adressen, um Drittkühlschrank und Badezimmerfernseher zu vernetzen. Für Administratoren ist jetzt die Zeit zum Handeln gekommen, meint iX-Redakteur Bert Ungerer. „Unternehmen, die Windows Vista, Windows 7 oder ein halbwegs aktuelles Unix-Derivat einsetzen, sollten sich dringend mit IPv6 beschäftigen, selbst wenn sie bis auf Weiteres eine reine IPv4-Umgebung betreiben wollen.“ Wer jetzt seine Hard- und Softwarelieferanten nach IPv6-Unterstützung befragt, kann sich frühzeitig Gedanken darüber machen, wie man mit einzelnen, nicht IPv6-tauglichen Komponenten in der eigenen Umgebung geht.
Wer erst im laufenden Projekt feststellt, dass eine sofortige Entscheidung notwendig ist, ob man ein Upgrade versucht, ein alternatives Produkt einkauft oder die Komponente weiterhin nur mit IPv4 nutzen kann, läuft Gefahr, teure Fehlentscheidungen zu treffen. IPv6 bietet für den internen Betrieb eine Reihe von Vorteilen, die zwar auf längere Sicht Kosten senken und die Zuverlässigkeit des Betriebs erhöhen können, aber nicht sofort auffallen. Damit bleibt selbst kompetenten IT-Abteilungen oft höchstens, IPv6 „gelegenheitsgetrieben“ nach und nach einzuführen. Das kostet Zeit, führt aber bei minimalen Kosten und Diskussionen mit dem Management zum Ziel, solange man keinen Zeitdruck hat und sich nicht im Alltagsgeschäft von einer strategischen Linie abbringen lässt.
Bild: © Chris Adel / PIXELIO
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